Hohenburg (Hohendorf): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Hohenburg ist es typische Gipfelburg und liegt auf | Die Hohenburg ist es typische Gipfelburg und liegt auf dem sogenannten Rhone-Mäander, der eigentlich kein Mäander sondern eine Landzunge, eine Erhebung innerhalb der Hohenburger Senke ist. Hier liegt sie auf einem isoliertem Bergkegel, dem Hohenkogel, in etwa 398,3 Metern höhe. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == |
Version vom 17. Juni 2014, 16:38 Uhr
Entstehungszeit: | siehe Geschichte |
Burgentyp: | Höhenburg, Gipfellage |
Erhaltungszustand: | Erhalten |
Ständische Stellung: | Herzöge Großherzöge Kaiser |
Ort: | Hohendorf |
Höhe: | 398,3 m ü. NN |
Die Hohenburg ist die Stammburg des Hauses Hohenburg. Sie liegt im Großherzogtum Hohenburg-Lohe, 30 Kilometer von der Stadt Hohenburg entfernt.
Geographische Lage
Die Hohenburg ist es typische Gipfelburg und liegt auf dem sogenannten Rhone-Mäander, der eigentlich kein Mäander sondern eine Landzunge, eine Erhebung innerhalb der Hohenburger Senke ist. Hier liegt sie auf einem isoliertem Bergkegel, dem Hohenkogel, in etwa 398,3 Metern höhe.
Geschichte
Der Hohenkogel wird bereits seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. von frühtremontanischen Fürsten genutzt, die hier eine befestigte Kernanlage betrieben. Archäologische Ausgrabungen die mit Unterbrechungen in den Jahren 1946 bis 1983 durchgeführt wurden, belegen eine Besiedlung und Nutzung seit der mittleren Bronzezeit (1.600 - 1.300 v. Chr.). Im Umfeld der heutigen Hohenburg konnten im späten 19. Jahrhundert zahlreiche Grabhügel mit reichen Funden, darunter fünf Großgrabhügel ergraben werden. Die Überreste rechteckiger Hauptgräber aus Eichenholz waren bereits zeitgenössisch beraubt worden, doch fanden sich in den Nebengräbern noch zahllose Funde. Erste Grabungen auf dem Hohenkogel fanden in den Jahren 1915 bis 1923 statt und belegen einen zeitlichen Zusammenhang mit den Grabfunden.
Die von 1946 bis 1983 durchgeführten, systematische Grabungen auf dem Burghügel fördern Fragmente von remischem Tafelgeschirr, Weinamphoren und nach remischem Vorbild hergestellten Lehmziegeln (luftgehärtet) die zu einer Ringmauer gehören zutage. Mit modernstem Gerät wurde bis in die achtziger Jahre hinein festgestellt, dass der Burghügel vermutlich seit dem Spätneolithikum (3.500 - 2.800 v. Chr.) genutzt wurde.
In der Hügelgräberbronzezeit wurde die Hohenburg erstmals zu einer rundum befestigten, zweiteiligen Wehranlage ausgebaut. Die Befestigung des Burghügels geschah mit einer Blockwehrmauer, die mit Erde verfüllt wurde. Auf der Südseite wurde ein 110 Meter langer Erddamms aufgeschüttet. Dieser erreichte eine Höhe von 4 Metern und eine mutmaßliche Basisbreite von 20 Metern. Die Steigerung der Abwehrwirkung geschah wahrscheinlich durch einen zusätzlichen Graben, welcher beim Ausheben der frühmittelalterlichen Graben vollständig entfern worden sein muss. Errichtung einer zweiten Befestigungslinie 60 Meter hinter der der Ersten, von der allerdings nur der breite Sohlgraben erhalten ist. Wie beide Befestigungsteile miteinander verbunden waren, ist noch nicht geklärt.
Der frühtremontanische Fürstensitz
Die Anfänge der Hohenburg als „Fürstensitz“ liegen vermutlich im letzten Viertel des 7. Jahrhunderts v. Chr. Der Grundherr muss über genügend Land und Menschen verfügt haben und legte eine stark befestigte Burg auf den Ruinen der bronzezeitlichen Anlage an. Es gilt deshalb als gesichert, dass dieser Grundherr über mehrere umliegende Dörfer oder Gehöfte geherrscht hat. Die umliegende Bevölkerung musste wahrscheinlich auch für die Ernährung der Burg und ihrer Siedlung aufkommen, sowie Instandsetzung und Verteidigungsdienste leisten. Historische Überlieferungen des remischer und archaischer Chronisten geben die frühtremontanische Stämme als zeitgenössische Bewohner der Region an. Der Güteraustausch ermöglichte den Fürsten eine „gehobene Lebensweise“.
Der spätere Um- und Ausbau lässt eine Aufwärtsentwicklung des Platzes unter einem Burgherren mit herausragender Stellung erkennen. Ein solches Bauvorhaben mit einer repräsentativen wie kostspieligen Mauer, war zweifellos nur durch vermehrte Macht und durch Handel erlangten Reichtum zu erreichen. Die Burg war mit ihren auf der Nordseite 8 Meter herausspringenden Rechtecktürmen ein Abbild einer zeitgenössischen archaisch/remischen Befestigungsanlage. Zur Abwendung von Witterungsschäden an der drei Meter bereiten und etwa 4-5 Meter hohen Ziegelmauer, war sie auf den senkrechten Fronten verputzt. Zusätzliche wurden der Wehrgangs sowie die Türme überdacht, es gab zwei Tore in der Ziegelmauer. Trotz des rauhen Klimas hatte die Mauer dadurch eine überraschend lange Lebensdauer und war der zeitgenössischen Holz-Erde-Bauweise damit weit überlegen. Zwischen 300 und 400 v. Chr. wurde die Anlage zerstört und aufgegeben.
Die erste Burg
Nach den siegreichen Schlachten bei Gemsbach und an der Rhone 551 und 552 n. Chr. wählte der legendäre Hohenburger Childerich II. den Hohenkogel für den Bau einer Höhensiedlung in Form eines castrum aus. Die Legende berichtet, dass er zuvor einen Drachen erschlug, der auf und im Hohenkogel hauste.
Nutzung
Heute.
Reichsvogtei
In Sichtweite der Burg und ebenfalls außerhalb des Dorfes Hohendorf gelegen, liegt das alte Landschloss Hohendorf. Seit dem die Hohenburg als Sommersitz des Dreibürgener Kaisers dient, wird das Landschloss vom Kaiserlichen Hofamt in den Sommermonaten als Außenstelle genutzt. In seiner Funktion als Außenstelle des Hofamtes wird das Landschloss auch als Reichsvogtei bezeichnet und der Leiter der Außenstelle als Reichsvogt. Offizielle Bezeichnung der Reichsvogtei ist Kaiserliches Hofamt Dienststelle Hohendorf. Die Bezeichnung Reichsvogtei hat sich jedoch auch im offiziellen Sprachgebrauch eingebürgert und findet im Dienstalltag so Verwendung.
Den Sommer über hat, im wöchentlichen Wechsel, ein Stab aus Reichsbeamten des Hofamtes in der Reichsvogtei Dienst. Dabei sind auch nur eine Auswahl an Abteilungen und Referaten, also längst nicht alle, überhaupt mit einem Mitarbeiterstab vor Ort. Es geht im Kern darum, den Kaiser bei der Ausübung seiner Amtspflichten vor Ort zu unterstützen. Die meisten Aufgaben des Hofamtes können dabei weiterhin in und von Reichstal aus erledigt werden. Im Vordergrund stehen Staatsbesuche auf der Hohenburg, Repräsentationspflichten des Kaisers, Tagespolitik und Weltgeschehen, sowie die Verbindung zum RFS. Die Kaiserliche Generaladjutantur hat ihre Außenstelle zu diesem Zweck im Torhaus des Landschlosses eingerichtet. Der übrige Teil des Schlosses wird gänzlich durch das Hofamt genutzt. Zu diesem Zwecke erfolgte in den Jahren 2009 und 2010 ein Umbau des ansonsten seit Jahrzehnten kaum genutzten Schlosses, das sich im Besitz des Hauses Hohenburg befindet und nur noch in Teilen das Gästehaus genutzt wurde. Das Landschloss Hohendorf wird für gewöhnlich nur in den Monaten Juni bis August und in besonderen Fällen zwischen Weihnachten und Neujahr als Reichsvogtei genutzt. Den Rest des Jahres über wird die Dienststelle durch Ortsansässige Verwaltungsmitarbeiter betrieben und nur bei den hin und wieder stattfindenden Aufenthalten des Kaisers auf der Hohenburg, durch zusätzliche Hofbeamte besetzt.