Roma in Severanien
Die Roma (Eigenbezeichnung, von rom = „Mann“ oder „Mensch“) sind ein in zahlreichen Gruppen über den gesamten Erdball verstreut lebendes Volk mit rund 12 Mio. Angehörigen auf der ganzen Welt.
In der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien sind rund 3,9 Millionen Bürger romanischer Herkunft. Damit sind die Roma nach den vier konstitutiven Völkern (Vesteranen, Kaysteraner, Pelagonen und Aressinen) die größte Volksgruppe. Die meisten von ihnen führen entgegen aller Vorurteile und im Kopf verankerten Vorstellungen ein sesshaftes Leben.
Politischer und kultureller Dachverband der severanischen Roma ist die Severanitiki Romani Unijona (severost. Unija Roma Severanije bzw. Унија Рома Себераније). Haupttätigkeit der in vier Landesverbände gegliederten Organisation ist der Schutz vor Diskriminierung, die Verbesserung der sozialen Situation sowie die Förderung der Sprache, Kultur und Identität der Roma-Bevölkerung. Die Roma-Union Severaniens ist parteipolitisch unabhängig und überkonfessionell. Ihrem Vorstand gehören ein Präsident und die Vorsitzenden der Landesverbände als Vizepräsidenten an. Die laufenden Geschäfte führt der vom Präsidium ernannte Generalsekretär. Derzeitiger Vorsitzender ist der kaysteranische Vizepräsident Zlatan Arnautović.
Geschichte
Da die Roma jahrhundertelang keine Schrift hatten, ist über ihre frühe Geschichte nur sehr wenig bekannt. Sie wurden zwischen 800 und 1000 u. Z. durch einströmende harnarische Volksstämme zur Auswanderung aus Renzia gezwungen und ließen sich überwiegend im Osten und Süden Antikas nieder. Dort waren die Roma oftmals Opfer von abergläubischen Überzeugungen und Vorurteilen (man verdächtigte sie beispielsweise der Kindesentführung oder der Zauberei). Sie wurden aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben und dadurch gezwungen, als recht- und besitzlose Fahrende zu leben.
In den severanischen Ländern wurden die Roma zeitweise toleranter behandelt. Dort schätzte man ihre Kenntisse in der Metallverarbeitung und Waffenerzeugung. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts war es den Roma in Vesteran, Aressinien und Pelagonien uneingeschränkt erlaubt, in Vereinen ihre Kultur und Sprache zu pflegen.
Obwohl es zahlreiche Roma zu großen Erfolgen in Kultur, Wirtschaft und Politik gebracht haben, werden sie aufgrund von Vorurteilen der Mehrheitsbevölkerung auch heute noch häufig sozial ausgegrenzt und wirtschaftlich benachteiligt. Hohe Arbeitslosigkeit, geringere Bildung und eine niedrigere Lebenserwartung kennzeichnen das Leben vieler Roma.
Die ganz überwiegende Mehrheit lebt seit langem ortsfest. Der Anteil der saisonweise oder dauerhaft migrierenden Roma wird auf maximal fünf Prozent geschätzt. Die Fremdbezeichnung Cigani wird von den meisten als diskriminierend abgelehnt.
Gesellschaft
Da sich die Siedlungsgebiete der Roma über die ganze Erde verteilen, weisen die kulturellen Überlieferungen und Bräuche regionale Unterschiede auf. Auch der Grad der Abschottung gegenüber Gadže (Nicht-Roma) ist unterschiedlich ausgeprägt.
Am vielleicht grundlegendsten unterscheiden sich die nationalen Gruppen (natia) hinsichtlich der Religion, da sie in der Regel den Glauben des Landes angenommen haben, in dem sie leben. So finden sich unter den Roma Katholiken, Orthodoxe und Muslime. Sie haben jedoch meist wenig Kontakt zu kirchlichen Organisationen und führen die religiösen Zeremonien innerhalb der eigenen Gruppe und im Zusammenhang mit eigenen Traditionen aus.
Wichtigste Organisationsform ist die Großfamilie (satra). Mehrere satra bilden einen familiären Großverband (niamo). Die kumpania ist ein offener, lockerer Zusammenschluss gemeinsam wirtschaftender Angehöriger mehrerer Familienverbände.
Die ältere Generation genießt Achtung und wird als Autorität anerkannt. Ehen werden gewöhnlich abgesprochen und dienen oftmals dem Zweck, Familien miteinander zu verbinden. Bei vielen Gruppen hat sich der Brauch des Brautpreises gehalten, der von der Familie des Bräutigams zu entrichten ist, um die Familie der Braut für den Verlust der Tochter zu entschädigen.
In der kris, dem Schiedsgericht, klären Roma Streitigkeiten innerhalb einer Gruppe. Die Rechtsprecher werden dafür von Fall zu Fall von den Kontrahenten einvernehmlich bestimmt. In der Regel sind das drei bis fünf Personen, die sich in der Vergangenheit durch kluge Urteile einen Namen gemacht haben. Auch Ehen werden durch eine kris bestätigt. Einberufen kann sie jeder, der einen Konflikt mit einem anderen auszutragen hat. Verstöße können im äußersten Fall mit dem sozialen Ausschluss sanktioniert werden.
Ein wichtiger Teil der Roma-Traditionen ist die Unterscheidung in žužo (rein) und biužo (unrein). Das Konzept von Reinheit und Unreinheit umfasst den menschlichen Körper, die lebenden und toten Mitglieder der Roma-Gemeinschaft und Nicht-Roma, aber auch die Umwelt. Als unrein gelten unter anderem der weibliche Körper während der Schwangerschaft oder Menstruation, Pferde-, Hunde- und Katzenfleisch sowie Berufe, die mit Krankheit und Tod in Berührung kommen.
Wenn ein Rom bzw. eine Romni als rituell unrein wahrgenommen wird, kann er bzw. sie bei den anderen Roma nicht essen und trinken, sondern nur unter den nächsten Verwandten. Auch Berührungen (z. B. Händeschütteln) sind untersagt. Einige Roma-Gruppen sehen Nicht-Roma als unrein an, da diese die Vorschriften von Reinheit-Unreinheit nicht kennen und nicht befolgen. Ein Rom bzw. eine Romni würde durch einen engeren Kontakt mit Nicht-Roma auch selbst unrein werden.
Die Roma üben traditionell Handwerks-, Handels- und Unterhaltungsberufe aus. Viele Gruppen haben sich nach ihrer hauptsächlich ausgeübten Tätigkeit benannt, z. B. Kovača (Schmiede), Lovara (Pferdehändler) oder Lautari (Musiker).
Sprache
Die Sprache der Roma, das Roman (Romani), ist mit den ashofutunischen Sprachen verwandt. Allerdings sind nur noch rund 700 Wörter ashokischen Urspungs erhalten.
Die meisten Nationen sprechen einen Dialekt des Romani. Andere verwenden Dialekte der lokalen Sprache, wobei sie häufig Gebrauch von Lehnwörtern aus dem Romani machen. Als Schrift wird meist das medianische Alphabet der severostaranischen Sprache verwendet, ergänzt um die Grapheme kh, ph und th.