Guglielmo Vella

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Guglielmo Vella (* 8. Mai 1895 in Rima (Vanezia); † 15. August 1926 in Astoria City, Vereinigte Staaten von Astor; eigentlich Guglielmo Alonso Marco di Vella di Malina) war ein vanezianischer Schauspieler. Er war eines der frühesten männlichen Idole des Stummfilms und das erste richtige Sexsymbol. Zudem war Vella in den wilden zwanziger Jahren der VSA die Popikone schlechthin.

Leben

Vella wurde in Rima (Vanezia) geboren. Sein Vater Alonso (1853 – 1906) war Marinearzt und seine Mutter Jeannine (1856 – 1918) war Lehrerin. Sie verwöhnte ihn, was dem Vater missfiel. Vella flog wegen Faulheit und Respektlosigkeit von mehreren Schulen und blieb ohne Abschluss. Mit achtzehn Jahren verließ er sein Heimatland, um in den Vereinigten Staaten von Astor sein Glück zu versuchen. Nach einiger Zeit als Kellner, Tellerwäscher, Gärtner und Autowäscher verdiente er sein Geld als Tänzer und Gigolo in zunächst schäbigen, dann gehobenen Klubs in Astoria City. Vella war von da ab ein fester Bestandteil des dortigen Nachtlebens. Hier lernte er auch den berühmten Stummfilm-Regisseur Louis Besumer (1875 – 1948) kennen. Ab 1914 drehte er Filme in Astoria City. Zwei Jahre später zog er nach El Conjunto (New Alcantara) um, wo er seine Karriere erneut aufnahm.

Durchbruch

Zunächst hatte Vella nur Nebenrollen. Sein ausländisches Aussehen brachte ihm zudem die Rolle des Bösewichts und Ganoven ein. Die Produzentin June Romano (1887 – 1927) erkannte jedoch sein Potential. Sie überzeugte Besumer, Vella die männliche Hauptrolle in dem Film The Horseman (1921) spielen zu lassen. Der Film wurde ein Welterfolg und katapultierte Vella augenblicklich in den Status eines Superstars.

Das erste Sexsymbol

Da aber vor allem „der durchschnittliche astorische Mann“ das Leitbild der damaligen (Film-)Kultur war, war Vella mit seinem leidenschaftlichen, exotischen Aussehen ein Novum. Die Frauen erlagen ihm, während die Männer ihn verabscheuten und verunglimpften. In einer künstlichen Umgebung wurde Vella auf fast bizarre Weise verehrt und konnte eine heute kaum mehr nachvollziehbare Ausstrahlung und Faszination erreichen. Er ließ sich von seinen vor allem weiblichen Fans vergöttern. Dass ihn (neidische) Journalisten als Clown oder Pudertopf beschimpften, traf ihn, ähnlich wie Gerüchte um homosexuelle Liebschaften mit hübschen Jünglingen. Tatsächlich war Vella von 1919 bis 1923 mit der Kostümdesignerin Alla Poder (1893 – 1978) zusammen.

Trennung von Alla Poder

Die Trennung von Alla Poder machte Vella sehr schwer zu schaffen. Sie hatte ihn während der Beziehung kontrolliert (regelrecht beherrscht) und sehr eng an sich gebunden. Dass sie die Vertragsbestimmungen für Allison's Dream (1925) aushandeln wollte und in Kauf nahm, dass Vella dadurch einen finanziellen Nachteil erfuhr, war schließlich für den Star der Grund, sich zu trennen. Vella stürzte sich danach in das Nachtleben und hatte zahllose nebulöse Affären.

Tod

Um seinen letzten Film, Son of the Horseman, anzukündigen, reiste Vella im Sommer 1926 durch die Vereinigten Staaten. Dabei kehrte er auch zurück nach Astoria City. Der Stress der Promotion, seine ausgedehnten nächtlichen Feiern, die Trennung von Alla Poder, die drückende Hitze und nicht zuletzt sein angeschlagener gesundheitlicher Zustand (er litt unter Magengeschwüren und hatte bereits eine Behandlung wegen einer Bauchfellentzündung über sich ergehen lassen müssen) machten ihm sehr schwer zu schaffen. In seinem Hotelzimmer brach er plötzlich und unerwartet in Anwesenheit seines Managers und besten Freundes George Foreman zusammen. Er wurde sofort in ein Krankenhaus eingeliefert und musste eine Operation über sich ergehen lassen. Diese konnte ihm jedoch nicht mehr helfen. Der 15. August 1926 wurde der letzte Tag seines Lebens. Vella starb an diesem Mittag um zehn nach zwölf mit 31 Jahren. Die offizielle Todesursache war eine Sepsis.

Reaktionen, Begräbnis und posthume Verehrung

Unter seinen Fans brachen Massenhysterien aus. Viele versuchten, sich das Leben zu nehmen. In Astoria City schnitt eine Frau sich die Pulsadern auf und nahm Gift zu sich, während sie auf ein Bild des toten Schauspielers starrte und ein junger Mann suchte inmitten von Bildern des verstorbenen Stars den Tod. Die Beerdigung in Astoria City am 23. August war eine Inszenierung. Alla Poder ließ sich hysterisch über den Sarg fallen, in dem Vella aufgebahrt war. Die faschistische Regierung seines Heimatlandes Vanezia schickte Schlägertruppen, die Fensterscheiben einwarfen und sich Straßenschlachten mit der Polizei und Trauernden lieferten. Am nächsten Tag wurde Vella mit dem Zug nach El Conjunto gebracht und Anfang September 1926 wurde dort ein zweites Begräbnis in der Church of the Good Shepherd abgehalten. Vella fand seine letzte Ruhestätte auf dem dortigen Friedhof genau an der Position, an der das Grab von June Romano hatte stehen sollen. Nachdem sie ein Jahr später ebenfalls gestorben war, wurde beschlossen, dass sie neben Vella ruhen sollte.

Jahrzehntelang beschäftigte eine mysteriöse ganz in schwarz gekleidete Frau, die Vella an seinem Todestag Blumen an das Grab brachte und dort für ihn zu beten schien, die Klatschpresse. Sie wurde Lady in Black genannt und ihre Identität konnte nie geklärt werden.

Filme

Mit Vella

  • Foolish (1914)
  • A Delicious Sin (1914)
  • Seven (1914)
  • Home (1915)
  • The Rose (1916)
  • Freedom (1916)
  • The Game (1917)
  • A Son of God (1918)
  • Love (1919)
  • The Horseman (1921)
  • There Is No Fear, Mr. Jones (1923)
  • Allison's Dream (1925)
  • Son of the Horseman (1926)

Über Vella (Dokumentationen, Biografien)