Koretićputsch

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Als Koretićputsch wird der Versuch des Polizeioffiziers Ljubomir Koretić bezeichnet, am 7. August 2005 die Macht in Zentralkaysteran an sich zu reißen. Der Putschversuch war eine Reaktion auf die Krise, in der sich das Land befand. Nach einigen Tagen konnte der Aufstand durch regierungstreue Einheiten der Policija weitestgehend unblutig beendet werden.

Vorgeschichte

Im Frühjahr 2005 befand sich Kaysteran in einer schweren Krise: Eine tiefe Lethargie lag über dem Land und verschiedene Reformvorhaben wie das "Projekt Wiedergeburt" des Alt-Präsidenten Rashid Fayyad versandeten. Zeitgleich entfernten sich die nicht-staranischen Provinzen Aztheran, Harnar (beide heute Assakhien) und Caya immer mehr vom "Herzland", der Provinz Zentralkaysteran (Identisch mit dem heutigen Kaysteran). Durch verschiedene prominente Politiker wurde ob dieser allgemeinen Krisenlage selbst die Überlebensfähigkeit des Landes in Frage gestellt.

Der Putsch des 7.August

Ljubomir Koretić

In den Abendstunden des 7. August 2005 besetzten Einheiten der Policija in Duranje und Adrina Regierungsgebäude und die wichtigsten Fernseh- und Radiostationen. In Kaysteran gab es zu diesem Zeitpunkt keine Armee, dadurch war die Policija als Institution hiermit vergleichbar. Unterstützt wurden die Putschisten von Einheiten der rechtsextremen “Werwölfe”. Einige Stunden später hielt Ljubomir Koretić, ein hoher Offizier der Policija, eine Ansprache und erklärte sich zum kommissarischen Regierungschef. Als Rechtfertigung des Putsches wurde die Verpflichtung der Policija angegeben, dem „Dahinsiechen der Nation“ ein Ende zu bereiten. Koretić kündigte an, dass ein Kontrollrat die Regierungsgeschäfte vorläufig übernehmen würde. Wenige Stunden später gab der selbsternannte Regierungschef seine erste Regierungserklärung mit dem Ziel der „Wiedergeburt Kaysteran“ ab und versprach am Ende dieser „Rosskur“ eine Versammlung zur II. Republik. Ein Großteil der Ziele waren in der Vergangenheit auch schon durch die demokratische Regierung gemacht worden, jedoch dann versandet.

Nach zwei Tagen hielten die Putschisten ohne Blutvergießen große Teile Zentralkaysterans unter Kontrolle. In den anderen Provinzen (Aztheran, Harnar und Caya) hatte es aber offenbar keine Pläne für einen Staatsstreich gegeben. Von offizieller Regierungsseite gab es in diesem Moment wenig Widerstand, da in Kaysteran gerade Ferien waren und sich beinahe alle prominente Politiker im Urlaub aufhielten. Eine tragische Wendung des Schicksals war, dass Vizepräsident und Innenminister Zeljko Kralj, der zu der Zeit die Amtsgeschäfte von Präsidentij Vladko Krasković wahrnahm, sich auf seiner Jacht auf See aufhielt und sein Mobiltelefon ins Meer fallen lies. Dadurch war er in den ersten Stunden der Ereignisse nicht auf der Höhe und konnte keine Gegenmaßnahmen koordinieren. Unklarheit gab es in dieser Phase auch über den Verbleib des Präsidenten Krasković der nicht lokalisiert werden konnte.

Widerstand gegen die Putschisten

Tomislav B. Cilv

Am 9. August begann sich die erste Opposition zu formieren. Die sozialdemokratische „Socijalna Alijansa“ verteilte in der kaysteranischen Hauptstadt Duranje Flugblätter die zum Generalstreik aufriefen. Als Reaktion besetzten nur wenige Stunden später Einheiten der Policija die Parteigebäude in Duranje und Adrina, um die höheren Parteimitglieder zu verhaften und die Büros zu durchsuchen und zu versiegeln. In einer Fernsehansprache am Abend dieses Tages verteidigte Koretić die Verhaftungen als Reaktion auf eine bevorstehende linke Revolution, die zu einer sozialistischen Räterepublik führen sollte. Um jedoch zukünftigen Konterrevolutionen vorzubeugen ernannte er den stellvertretenden Chef des kaysteranischen Geheimdienstes Tomislav B. Cilv zum Kommissar für Inneres, Soziales und Nationale Sicherheit. Dieser ging in den nächsten Tagen mit äußerster Härte gegen vermeintliche Revolutionäre vor.

Gegenoffensive regierungstreuer Einheiten

Am Abend des 11. August begannen republiktreue Verbände der Policija unter Führung des Polizeikommandanten Duranjes Ranko Ostojić von den Vororten Duranjess aus mit einem Gegenschlag. Innerhalb weniger Stunden konnten sie große Teile der Hauptstadt ohne größeres Blutvergießen wieder unter Kontrolle bekommen und unter anderem das Gebäude des staatlichen Fernsehsenders einnehmen. Die Putschisten um Koretić verschanzten sich daraufhin im Regierungsviertel der Stadt, um sich dort in verlustreichem Häuserkampf zu verteidigen. Derweil hielten die Putschisten auch die Kontrolle in der zweitgrössten Stadt Kaysterans Adrina. In der Nacht kam es auf Bitte von Koretić zu einem befristeten Waffenstilstand um die Zivilisten aus dem Stadtkern zu evakuieren.

Bis zum 14. August kam es jedoch nur zu vereinzelten Schusswechseln da die Regierungstruppen nicht zur Offensive übergingen, sondern versuchten, die eingekesselten Aufständischen zu zermürben. Im Hintergrund liefen derweil die ersten Geheimverhandlungen unter anderem durch Vermittlung des Bischofs Franco Kralj. Am Abend des 14. August erklärte Koretic seine Bereitschaft zur Kapitulation unter folgenden Bedingungen:

  1. Die Einheiten der Policija, die im Zentrum von Duranje eingekesselt seien, bekämen freies Geleit
  2. Alle Teilnehmer an den Aktionen der letzten Tage würden amnestiert werden und von Strafverfolgung ausgeschlossen.
  3. Normale Dienstgrade dürften nicht entlassen werden, höhere Dienstgrade erhielten eine ehrenvolle Entlassung.
  4. Er selbst würde die vollständige und alleine Verantwortung für die Operation bekommen.

Dieser Vorschlag wurde von Ranko Ostojić zurückgewiesen. Nachdem der amtierende Präsident und Innenminister Zeljko Kralj die Verhandlungen übernahm konnte am 17. August ein Kompromiss gefunden wurde. Kralj stimmte einer Generalamnestie für die niedrigen Dienstränge zu, aber behielt sich das Recht vor, den höheren Diensträngen den Prozess zu machen. In den Abendstunden des 17. August ergab Koretić sich den Regierungstruppen, nachdem er den geordneten Abzug seiner Truppen aus dem Stadtzentrum Duranjes koordiniert hatte. Tomislav B. Cilv konnte jedoch nicht festgenommen werden und nannte die Kapitulation einen „würdelosen Verrat am kaysteranischen Volk“.

Prozess gegen Ljubomir Koretić

In einem aufsehenrerregendem Prozess vom 13. Dezember 2005 bis zum 8. März 2006 wurde Koretić des Hochverrats und der Nötigung von Verfassungsorganen für schuldig befunden, von den Anklagepunkten des Terrorismus und der Schädigung der Wehrkraft jedoch freigesprochen. Der Richter Arnost Susly ml. setzte eine Haftstrafe von 150 Tagen fest, was bei der langen Prozessdauer die sofortige Freilassung Koretićs bedeutete. Dieses Urteil stiess auf grosse Proteste in Kaysteran, selbst Präsident Krasković nannte die Strafe zu niedrig. Koretić zog sich nach seiner Entlassung aus der Öffentlichkeit zurück und verließ das Land. Mitte 2008 wurde er jedoch zu einem der Hauptverdächtigten im Skandal um Wahlmanipulationen, die zum Staatsstreich durch seinen Bruder Radovan Koretić führten.

Tomislav B. Cilv ist bis heute nicht für seine Beteiligung verhaftet worden. In den ersten Wochen nach dem Putschversuch verbreitete er noch verschiedene Botschaften über Mittelsmänner. Vermutet wird, das er durch Mitglieder der rechtsextremen Werwolf-Bewegung versteckt wird.