Unionskanzler (Demokratische Union)

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Theodor Klatten

Der Unionskanzler ist der Regierungschef in der Demokratischen Union. Er ist gesamtverantwortlich für die personelle und inhaltliche Regierungspolitik. Er wird vom Unionsparlament gewählt und vom Unionspräsidenten ernannt.
Derzeitige Unionskanzlerin ist seit September 2014 Helen Bont (KDU).

Die Wahl des Unionskanzlers[Bearbeiten]

Die Wahl des Unionskanzlers verläuft gemäß Art. 41 der Unionsverfassung in maximal drei Wahlgängen. Im ersten Wahlgang besitzt der Unionspräsident das Vorschlagsrecht und es ist gewählt, wer in geheimer Wahl ohne vorherige Aussprache die Mehrheit der Stimmen der gesetzlichen Mehrheit der Mitglieder des Unionsparlamentes erreicht (die sog. "Kanzlermehrheit"). Das Vorschlagsrecht des Präsidenten ist dabei rechtlich frei, er ist nicht an die politischen Mehrheitsverhältnisse gebunden. In der Praxis wird er jedoch immer den aussichtsreichsten Kandidaten zum Vorschlag wählen.
Im zweiten Wahlgang (Abs. 2) - der theoretisch auch aus mehr als einem Wahlgang bestehen könnte - ist zur Wahl eines Kanzlers ebenfalls die Kanzlermehrheit erforderlich, allerdings ist das Vorschlagsrecht des Unionspräsidenten auf das Plenum übergegangen.
Gelingt es dem Parlament innerhalb von sieben Tagen nicht, einen Kanzler zu wählen, so findet ein letzter Wahlgang statt (Abs. 3). Erreicht ein Kandidat in diesem Wahlgang die Kanzlermehrheit, so ist er - entsprechend den anderen Wahlgängen - zum Kanzler zu ernennen. Erreicht er lediglich die einfache Stimmenmehrheit, kann der Unionspräsident entscheiden, ob er den Kandidaten zum Unionskanzler einer Minderheitsregierung ernennt, oder Neuwahlen zum Unionsparlament ausschreibt.

Der Unionskanzler und das Parlament[Bearbeiten]

Dem Unionskanzler kann mit der Wahl eines neuen Unionskanzlers durch das Unionsparlament das Misstrauen ausgesprochen werden. Dies geschah zum Beispiel in der Amtszeit von Unionskanzler Richard Meltor als im September 2005 der Abgeordnete Willy Brandt den Misstrauensantrag stellte, woraufhin Antonio Sandro zum Unionskanzler gewählt wurde.
Der Unionskanzler hat die Möglichkeit, dem Unionsparlament die Vertrauensfrage zu stellen. Wird diese Vertrauensfrage von der Mehrheit der Mitgliedes des Parlaments verneint, hat das Unionsparlament sieben Tage Zeit, einen neuen Unionskanzler. Geschieht dies nicht, werden Neuwahlen ausgeschrieben. Dieser Fall ist bislang noch nie eingetreten.

Der Unionskanzler innerhalb der Unionsregierung[Bearbeiten]

Gemäß Artikel 45 der Unionsverfassung hat der Unionskanzler die Richtlinienkompetenz inne, er bestimmt also die Richtlinien der Politik und trägt für die gesamte Arbeit der Unionsregierung die Verantwortung. Demgegenüber steht das Ressortprinzip, wonach jeder Unionsminister seinen Geschäftsbereich in eigener Verantwortung leitet.
Der Unionskanzler bestimmt einen Stellvertreter, den Vizekanzler, der ihn in seiner Arbeit unterstützt und ihn in seiner Abwesenheit vertritt. Während der Amtszeit von Unionskanzler Salkin beispielsweise musste Vizekanzler Ripuli lange Zeit die Amtsgeschäfte führen, da Salkin verschwunden war.

Unionskanzler in der Geschichte[Bearbeiten]

Das Kanzleramt in der Demokratischen Union wechselt traditionell zwischen der zeitweilig als "Staatspartei" verschrienen sozialdemokratischen SPR und der jeweiligen konservativen Volkspartei, d.h. der VFD bzw. ihrer Vorgängerparteien RVP und NKI. Von den bisher 19 Unionskanzlern stellte die SPR 7, die VFD und ihre Vorgängerparteien 5 (Stand: Januar 2007). Lange Zeit galt dabei die auf Rudolph Baylor zurückgehende Feststellung, dass Wahlen für sozialdemokratische Kanzler meistens von einem Bedürfnis nach politischer Stabilität und Kontinuität, konservative Wahlerfolge dagegen von Reformbedarf und Veränderungswillen getrieben wurden. Seit dem Ende der ausgesprochen langen Kanzlerzeit Sebastian Schuhmanns und der Umstrukturierung der deutlich rechtskonservativen RVP zur eher moderaten, liberal-konservativen VFD hat diese Regel aber deutlich an Deutungskraft verloren. Im Gegenteil schien zuletzt eher der Wahlerfolg des Sozialdemokraten Antonio Sandro ein Protest gegen die Wirren im bürgerlichen Lager und die desaströse Amtsführung der Regierung Richard Meltors zu sein, während die Sozialdemokratie im Vergleich zu lange zurückliegenden Glanzzeiten einen stetigen Niedergang hinter sich hat.
Von besonderen Ausnahmesituationen waren die Intermezzi der Liberalen im Kanzleramt geprägt: Markus Kinkel gelang es, eine liberale Minderheitsregierung mit den Republikanern zu bilden, obwohl die Sozialisten im Parlament über eine absolute Mehrheit verfügten. Florian Riegler bildete eine bunte, "überparteiliche" Kompetenzregierung als Antwort auf die Unzufriedenheit des Wählers sowohl mit der linken Regierung wie der rechten Opposition. Rudolph Baylor - eigentlich ein Kanzler der Konservativen - trat im Zuge der Vesterankrise als Folge der zerstörten Vertrauensbasis zwischen ihm und seiner Fraktion zur radikalliberalen Splitterpartei LPR über und bildete ein Notregierung mit gerade einmal zwei kaum aktiven Ministern und nur einem einzigen Mandat im Parlament - seinem eigenen. "Reguläres" Streben der Liberalen nach dem Kanzleramt war bis Mitte 2006 stets zum Scheitern verurteilt: Dennis von Arabien scheiterte als Kanzlerkandidat der FDR in Direktwahl gegen den Sozialdemokraten Don Peppone ebenso wie Jahre später FDU-Chef Theodor Klatten, dem es trotz herausragendem Ergebnis seiner Partei nicht gelang, eine Koalition unter seiner Führung zu schmieden. Erst im September 2006 gelang es Klatten, dessen FDU sich dank der strukturellen Schwäche der Sozialdemokraten zur zweitgrößten Partei der Demokratischen Union aufgeschwungen hat, eine Koalition gegen die bis dahin regierende VFD zu bilden.
Nur einmal gelang bislang es den Grünen in Person Maximilian Freiherr von und zum Sterns, den Regierungschef zu stellen. Mehr aus personeller Verlegenheit der bereits stark ausgezehrten SPR heraus konnte dieser eine Legislaturperiode lang eine Linksregierung in der Demokratischen Union führen.
Schließlich bleiben noch die beiden Sonderfälle Daniel Koppensteiner und Randolph Blair. Koppensteiner, erster demokratischer Regierungschef der Union, ist inzwischen nur noch den wenigsten Einwohnern der DU ein Begriff, die Erinnerung an seine Regierungszeit ist weitgehend verloren. Zwar ist er persönlich eher als Konservativer einzuordnen, seine DPR war allerdings eine Sammelbewegung aller demokratischen, nicht-sozialistischen Strömungen, weswegen er "überparteilicher" Unionskanzler angesehen wird. Später wurde Randolph Blair Kanzler einer überparteilichen Unionsregierung. Er versuchte mit seinem Kompetenzkabinett das lagerdenken in der Demokratischen union aufzubrechen.

Liste der Unionskanzler[Bearbeiten]

Portrait Name Amtszeit Partei
Amtsantritt Amtsaustritt Dauer
Daniel Koppensteiner Januar 1999 Dezember 1999 12 Monate DPR
Dieter Müller Januar 2000 März 2000 3 Monate DPR
Markus Kinkel März 2000 Mai 2000 2 Monate FDR
Dieter Müller Juni 2000 August 2000 2 Monate SPR
Hermann von Kalmarstein August 2000 Dezember 2000 4 Monate NKI
Don Peppone Dezember 2000 Februar 2001 2 Monate SPR
Sebastian Schuhmann Februar 2001 Juni 2001 4 Monate SPR
Florian Riegler Juni 2001 August 2001 2 Monate PDF
Sebastian Schuhmann August 2001 September 2002 13 Monate SPR
Tiberius Kaulmann Oktober 2002 Dezember 2002 2 Monate SPR
Randolph Blair Dezember 2002 März 2003 3 Monate parteilos
Salkin Luther März 2003 Mai 2003 2 Monate RVP
Sebastian Schuhmann Mai 2003 September 2003 4 Monate SPR
Rudolph Baylor September 2003 Dezember 2003 2 Monate RVP
Charles Dowan Dezember 2003 Januar 2004 2 Monate SPR
Maximilian Freiherr von und zum Stern Mai 2004 September 2004 4 Monate BZ
Maximilian von Rohan-Mason September 2004 August 2005 12 Monate VFD
Richard Meltor August 2005 September 2005 2 Monate VFD
Antonio Sandro September 2005 Dezember 2005 2 Monate SPR
Maximilian von Rohan-Mason Dezember 2005 September 2006 2 Monate VFD
Theodor Klatten September 2006 März 2007 6 Monate FDU
Jonathan von Metternich März 2007 Mai 2007 6 Monate UFD
Sean William Connor August 2007 März 2008 7 Monate SPDU
Helmut Hennrich März 2008 Mai 2008 2 Monate SPDU
Denise Heidenberg Mai 2008 September 2008 4 Monate GRÜNE
Sylvain Rousseau-Mason September 2008 Februar 2009 5 Monate FLA
Palin Waylan-Majere Februar 2009 Juni 2009 4 Monate GRÜNE
Joeli Veitayaki Juni 2009 November 2009 5 Monate FLA
Helen Bont November 2009 September 2010 5 Monate KDU
Sean William Connor September 2010 Oktober 2010 1 Monat SPDU
Palin Waylan-Majere Oktober 2010 Februar 2011 4 Monate SPDU
Helen Bont Februar 2011 Juli 2011 5 Monate KDU
Sylvain Rousseau-Mason Juli 2011 September 2011 2 Monate FLA
Hajo Poppinga Oktober 2011 Februar 2012 2 Monate URL
Pandora Friedmann Februar 2012 September 2012 7 Monate KDU
Helen Bont September 2012 März 2013 6 Monate KDU
Burkhard Bokelmann März 2013 Juni 2013 3 Monate SPDU
Helen Bont Juni 2013 Mai 2014 6 Monate KDU
Massimiliano Napolitani Mai 2014 September 2014 4 Monate SPDU
Helen Bont September 2014 Oktober 2018 48 Monate KDU
Bernardo Macaluso Oktober 2018 Dezember 2018 2 Monate SPDU
Helen Bont Dezember 2018 22 Monate KDU

Siehe auch[Bearbeiten]