Kuhlingen-Kratun-Huckstein
Das Haus Kuhlingen-Kratun-Huckstein ist ein dreibürgisches (ursprünglich bazisches) Adelsgeschlecht und eine Nebenlinie des Hauses Kuhlingen, welches lange den bazischen Großherzog stellte. Derzeitiges Familienoberhaupt ist Heimito von Kuhlingen-Kratun.
Titel
- Burggraf von Huckstein
- Majoratsherr auf Bergheim
- Vizegraf von Kolonga
- Ritter des Sankt-Brigitten-Orden
Besitzungen
Gut Bergheim burggräflichen Anteils
Das Gebäude ging aus einem Vorwerk hervor, das ursprünglich zur Burg Bergheim gehörte. Erbauseinandersetzungen führten im 16. Jahrhundert zu mehrfachen Besitzteilungen der Familie. So begann Burggraf Matthias 1670 mit dem Bau eines standesgemäßen Herrensitzes auf dem Gelände des Vorwerks. Die Wirtschaftsgebäude waren vorhanden und konnten genutzt werden. Nur das Wohnhaus des Verwalters genügte nicht den Ansprüchen an einen Herrensitz und musste verändert werden. Über den alten Tonnengewölben des Vorwerksgebäudes ließ der Burggraf ein massives Erdgeschoss und zwei weitere Etagen in Fachwerkkonstruktion errichten. Die Kellergewölbe und eventuell Teile des Erdgeschosses gehören zur ursprünglichen Bausubstanz des Vorwerks. Das steile Satteldach durchbrechen zwei asymmetrische Querhäuser, deren Giebel ebenfalls aus Fachwerk bestehen. Vor dem Gebäude erhebt sich auf der Hofseite als Herrschaftszeichen ein steinerner Treppenturm mit Oktogon und geschweifter Haube.
Burg(ruine) Huckstein
Die Burg Huckstein, auch Rabenburg genannt, ist eine Burg im oberen Hucktal. Sie steht auf einem Bergvorsprung am östlichen Rand der Ausläufer des Tannenwaldes. Die Stadt Werthal liegt in unmittelbarer Nähe. Die urkundliche Ersterwähnung der Höhenburg stammt aus dem Jahr 1154, Markgraf Konrad IV. sie zur Grenzsicherung gen Haxagon erbauen ließ. Sicher belegt ist die Belagerung, Eroberung und Zerstörung durch haxagonesische Truppe im Jahre 1419. Die Burg wurde mit enem Wiederaufbauverbot belegt. Ab 1436 war die Ruine im Besitz der Kuhlinger, die sie anlässlich der Teilung von 1450 zugunsten der Nebenlinie Kuhlingen-Kratun auf sie verzichteten. Darauf erfolgte ein schneller Neubau. Eine doppelte Ringmauer umschloss einen rechteckigen Wohnturm und einen Innenhof der Hauptburg. Vorgelagert war nördlich eine Vorburg. Seit dem 16. Jahrhundert war die Burg dem Verfall überlassen, während das Gutshaus in Bergheim stärker ausgebaut wurde. Burggraf Oswald I. baute im Jahre 1834 nochmals einen Turm zu seinem Wohnsitz um. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg durch Burggraf Walram IV., der von 1899 bis 1902 eine neugotische Wohnburg im vernischen Stil bauen ließ. Weitere Wohnbauten und ein Aussichtsturm wurden auf dem Gelände der Vorburg errichtet.
Huckstane Hoose Kolonga
Wappen
Der von einer Grafenkrone bekrönte und zwei silbernen Greifen gehaltene, auf einem steinernen Postament ruhende gespaltene Schild zeigt vorne in silber einen schwarzen Querbalken und hinten in rot einen mit schwarzen Sparren belegten golden Pfahl. Dem Schild ist ein Herzschild aufgelegt, der in blau einen, auf einem Eichenzweig sitzenden und im Schnabel einen Ring haltenden schwarzen Raben zeigt.
Geschichte
Seit der Teilung von 1450 regierten die Kratunier als Nebenlinie des Hauses Kuhlingen die Markgrafschaft Bazen-Thalburg, bis die katholische Linie der Familie im Jahre 1798 im Mannestamm ausstarb. Übrig blieb der viadanisch-reformierte Zweig der Burggrafen von Huckstein, dem seit dem 16. Jahrhundert ein Teil des Gutes Bergheim gehörte. Innerhalb der katholischen Familie weitgehend isoliert, suchte Burggraf Reinhold sein Glück in protestantischen Ausland. Als Kapitän der "HMS Heichlands" nahm er an der Entdeckung der Mathildischen Inseln durch den vernischen Admirals Sir Robert McFurby teil. Lohn der Mühe war die Verleihung des Titels eines "Vizegrafen von Kolonga" und die erbliche Aufnahme der Familie als Ritter in den Sankt-Brigitten-Orden. Nachdem die Burg Huckstein im Norden Bazens um die Mitte des 16. Jahrhunderts unbewohnbar wurde, siedelte die Familie auf das Gut im Tannenwald um.
Liste der Burggrafen
Name | Lebensspanne | Herrschaftszeit | Anmerkungen |
---|---|---|---|
Walram I. | * 1530, † 1601 | 1550 - 1601 | |
Matthias I. | * 1551, † 1633 | 1601 - 1633 | verstarb kinderlos, ihm folgte der Sohn seines jüngeren Bruders Walram |
Matthias II. | * 1590, † 1658 | 1633 - 1658 | |
Matthias III. | * 1626, † 1687 | 1658 - 1687 | |
Reinhold I. | * 1655, † 1710 | 1687 - 1710 | erster Vizegraf von Kolonga |
Walram II. | * 1683, † 1749 | 1710 - 1749 | |
Matthias IV. | * 1717, † 1761 | 1749 - 1761 | verstarb kinderlos, ihm folgte sein jüngerer Bruder |
Reinhold II. | * 1720, † 1785 | 1761 - 1785 | |
Walram III. | * 1741, † 1803 | 1785 - 1803 | |
Matthias V. | * 1769, † 1830 | 1803 - 1830 | verstarb kinderlos, ihm folgte der Sohn seines Onkels Oswald |
Oswald I. | * 1775, † 1845 | 1830 - 1845 | |
Reinhold III. | * 1799, † 1875 | 1845 - 1875 | |
Oswald II. | * 1821, † 1899 | 1875 - 1899 | |
Walram IV. | * 1854, † 1937 | 1899 - 1937 | |
Oswald III. | * 1887, † 1960 | 1937 - 1960 | verstarb kinderlos, ihm folgte der Sohn seines Onkels Heimito |
Walram V. | * 1896, † 1984 | 1960 - 1984 | |
Walram VI. | * 1919, † 2001 | 1984 - 2001 | |
Heimito | * 1953 | seit 2001 | |
Dankwart | * 1981 | - | Sohn und Erbe Heimitos |
Nebenlinien
Huckstein-Graevenitz
Die Nebenlinie Huckstein-Graevenitz ist seit 2018 mit dem Fürstentum Herlen belehnt. Fürst und Familienoberhaupt ist der jüngere Bruder Heimitos Matthias Günter Walram von Huckstein-Graevenitz (als Günter IV. Fürst von Herlen).