Auron
Auron | |
Staat | Drachenstein |
Region | Pisar |
Gliederung | 8 Stadtviertel |
Fläche | 1,80 km² |
Bevölkerung | 35.698 Einwohner |
Bevölkerungsdichte | 19.832,22 Einwohner je km² |
Auron, die Hochstadt der Vampire und der Elben, erstreckt sich über große Weiten mitten im dichten, gemäßigten Urwald von Pisar in Drachenstein in einem lebendigen Sumpfgebiet an den Hängen der beginnenden Pegaischen Bergkette, welches den Kleinen Platus, einen Nebenfluss des Platus, oder auf Drakisch platylan, speist.
Die Stadt selber besitzt nur wenige öffentliche Gebäude aus Stein im Zentrum, der Großteil der Stadt besteht jedoch aus Baumhäusern, die in den riesigen Bäumen am Rande der Therrias-Ebene genug Platz und, anders als im instabilen Moorboden, Halt finden. Die einzelnen Wohn-, Geschäfts-, Gilden- und Amtshäuser der Stadt, die aus Holz und Flechtwerk, oft mit bewachsenen Dächern aus Stroh und Torf, bei reicheren Bauten auch mit neueren und gebrannten Torfziegeln, sind mit einem komplexen System aus Wendeltreppen, Hängebrücken, Seilen und Lastaufzügen verbunden. Die Stadt besteht auf maximal etwa vierzig Metern Höhe aus bis zu drei verschiedenen Ebenen, der Unterstadt, in der zwielichtige Gestalten, Bettler und Prostituierte durch den Morast watend ihren Tätigkeiten nachgehen und Schweine den schlammigen Sumpfboden nach Essbarem durchwühlen, der Altstadt, in der sich Familien und Geschäfte angesiedelt haben, und der Oberstadt, die in den lichten Baumkronen sitzt und in der sich öffentliche Gartenanlagen, Tempel und herrschaftliche Anwesen abwechseln.
Architektur und Anlegung
Die Stadt Auron ist in alle Richtungen auf großer Fläche ausgedehnt, die weitest entfernten Wohnhäuser, die naturnah in den Bäumen über den seichten Wassern thronen, sind fast einen Tagesmarsch über die verschlungenen Wege zum Hauptplatz der Stadt entfernt. Der Hauptplatz selbst besteht aus einem großen, fest in Stein gefügten und wegen des starken Fundaments im Sumpfgebiet etwa fünf Meter aus dem Boden ragenden regelmäßigen Sechseck (Der Durchmesser beläuft sich auf etwa dreißig Meter), das an drei gleich weit entfernten der sechs Seiten jeweils ein Gebäude trägt. Dazwischen befinden sich auf eine Höhe von etwa fünf Meter herausragend Blindmauern mit großen Freitreppen, die zur Altstadt und dann weiter zur Oberstadt führen.
Die drei Gebäude an den Seiten sind, auch mit jeweils rechteckigem Grundriss und dreißig Meter Durchmesser, der Alte Tempel, irreführenderweise eine Kathedrale, die Ratshalle und die Burg. Jedes der etwa zwanzig Meter hohen und aus grauem, verwittertem Stein gehauenen Gebäude, die alle im Grundsätzlichen gleich gebaut sind, trägt eine große Kuppel mit zwanzig Metern Durchmesser. Im Inneren kennzeichnet ein großer Mittelraum zur Kuppel hoch, mit Galerien für Zugänge zu den einzelnen Zimmern die drei Gebäude. Von den drei großen Freitreppen des Hauptplatzes aus gehen breite Prachtwege auf Höhe der Altstadt, etwa zehn Meter über dem Boden, aus Plankengerüsten bis zum Stadtende.
Am Ende des einen Prachtweges befindet sich erneut eine Freitreppe, die auf den Hafenplatz leitet. Auch dieser ist aus Stein gebaut und trägt die anderen drei Steingebäude der Stadt, die Lagerhalle, die Schiffswerft und die Hafenverwaltung. Hier kommen Schiffe aus ganz Drachenstein über den Platus an und fahren, beladen mit den Erzeugnissen der Stadt, wieder fort. Zwei Wachtürme, ebenfalls aus Stein, beschützen hier den Hafen vor Überfällen.
Die anderen beiden Prachtwege führen jeweils zu einer sechseckigen Plattform aus Plankengerüst in der Höhe des Weges, von jeder der Plattformen führt eine mit zwei Wachtürmen gut geschützte Freitreppe auf den Boden. Eine der Plattformen liegt im Wald, die andere der Plattformen führt auf die etwas höher gelegenen, kargen und mit gelben Gräsern bewachsenen Weiten der Therrias-Ebene, wo die Bauern Aurons ihre Felder bestellen und Rinder züchten.
Geschichte der Stadt
Auron wurde schon sehr früh von Vampiren als Wohnort genutzt, die Nähe zum fließenden Wasser auf der einen, zu fruchtbaren Ebenen auf der anderen Seite waren wohl nur Nebengründe, weshalb der Stamm des Anführers Aurei hier siedelten. Der Hauptgrund war wohl die Möglichkeit, die traditionellen Baumhäuser der Vampire in den hohen Bäumen bauen zu können, zu denen Vampire ohne Bedarf einer Leiter oder Ähnlichem hochfliegen, während potentielle Feinde und unerwünschte Eindringlinge sich erst durch das schwer passierbare Sumpfgebiet kämpfen müssen, wobei sie problemlos unschädlich gemacht werden können.
Auch heute noch gibt es nur vier offizielle, das heißt legale Punkte, an denen die Stadt Auron den Boden berührt: Der Hauptplatz, der Hafen, die Treppe zum Wald und die Treppe zur Therrias-Ebene. Nachdem die Vampire sich in Auron ein gutes Jahrzehnt angesiedelt hatten, trafen umherwandernde Elben aus den Wäldern ein, die den Wald für sich beanspruchten. Sie erlaubten jedoch den Vampiren, die sich als Freunde des Waldes beweisen konnten, zu bleiben, und siedelten sich ebenfalls dort an. Seitdem ist die Stadt unter gemeinsamer Hand der Vampire und der Elben, es gibt jeweils zwei große Vampirhäuser und zwei große Elbenhäuser, die gemeinsam das Schicksal der Stadt bestimmen. Ursprünglich bestand die Stadt nur aus der Altstadt, in der einige Gebäude um die Lichtung standen, auf der sich heute der Hauptplatz befindet. Dieser wurde um 12774 in seiner heutigen Form zusammen mit den drei dort gelegenen Gebäuden erbaut, die drei Prachtwege wurden ebenfalls um diese Zeit angelegt, im Laufe der Jahrhunderte jedoch immer wieder erweitert, zum Hafen geführt, welcher etwa um 12934 errichtet und seitdem öfters verändert wurde.
Als die großen Häuser sich nicht mehr in der wachsenden Stadt privilegiert genug fühlten, beschlossen sie nach und nach, große Anwesen nahe der Baumwipfel zu errichten, die den normalen Bürgern stets ein Bild von den Machtverhältnissen in der Stadt vermitteln sollten. Auch Tempel und Gärten wurden dort angelegt, und bald kamen auch wohlhabende Händlerfamilien auf diese neue Ebene, die nun über der Altstadt lag und deswegen „Oberstadt“ genannt wurde. Andere Bürger jedoch scheuten die Öffentlichkeit, gingen wenig angesehenen Berufen nach oder brauchten die Wassertümpel, die sich im Sumpfboden zu tausenden befinden. Sie siedelten sich nahe am Waldboden an, im Sichtschutz der Häuser der Mittelstadt und der drei Prachtwege. Diese zwielichtige Gegend, bald Platz für Händler mit verbotenen Materialien, Diebe und Bettler, wurde „Unterstadt“ genannt und erst in neuerer Zeit vom Rat als Teil der Stadt akzeptiert.
Doch erwies diese bodennahe Bauweise sich schon bald als nachteilig: Bei starkem Regen drückt es Wasser aus der Therrias-Ebene in den tiefergelegenen Wald, bis zu einem Meter kann dann der Sumpfboden im Wasser stehen, in einer schlammigen Brühe, gemischt mit dem Abfall, der von den Bewohnern der Stadt achtlos auf den Boden geworfen wurde. Zwar reinigt dies die Stadt bei jedem Regenfall, doch die Bewohner der Unterstadt lernten bald, höher zu bauen, und ihre Behausungen kleben nun schon fast unten an den Häusern der Mittelstadt, etwa drei Meter über dem Boden. Trotzdem blieb die Unterstadt ein Ort für Herumtreiber und Gestalten zweifelhafter Natur, sodass „sonst kommst Du in die Unterstadt!“ eine beliebte Drohung für Eltern in Auron wurde, deren Kinder ihre Suppe nicht essen wollten.
Stadtgliederung
Die Stadt ist in 8 Stadtviertel gegliedert. Die Stadtviertel sind die Unterstadt, in der Oberstadt der Hauptkreis, der Zweite Kreis und der Außenkreis und in der Mittelstadt das Hauptplatzviertel, das Händlerviertel, das Hafenviertel und das Ebenenviertel. Aufgrund der besonderen Struktur Aurons ergibt sich hier der Fall, dass die Viertel übereinander liegen.