Juan Luis Santiago

Aus MN-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen


juanluissantiagoby0.png
Santiago 1999 in Brissac

Juan Luis Berengár Santiago y Bodera Ujadós (* 22. Juli 1917 in Vilasanteaño; † 2. August 2006 in Bellea) war ein coloneiischer General und Diktator.

Unter seiner Führung führten rechte Militärs im Februar 1970 einen Staatsstreich gegen die im Oktober 1969 demokratisch gewählte republikanische Regierung Coloneas durch. Er regierte das Land bis zu seinem Tod im August 2006 diktatorisch. Seine Frau Corazon Santiago wurde vom Nationalkommando und der Adler-Legion (coloneiisch Legión del águila) zur Nachfolgerin bestimmt.

Jugend und Karriere beim Militär

Santiago wurde am 22. Juli 1917 in Vilasanteaño als Sohn von Luis Bolívar Santiago Cayo und Almudena Bodera Martínez geboren. Er stammte aus einer alten Offiziersfamilie, ging in Vilasanteaño zur Schule und besuchte schließlich ab 1935 die Escuela Militar del Libertador Estavan Rodríguez in Santiago de Alba, nachdem er dort einmal abgelehnt worden war. Später lehrte er kurzzeitig selber an der Militärakademie und erwarb 1955 an der Universidad Rey Javier einen Abschluss im Fach Jura. Ab 1958 diente er als Militärattaché an der coloneiischen Botschaft in Brissac.

Santiago war seit 1945 mit Corazón María Genoveva Laredo y Reñosa verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder: zwei Töchter (Eloisa Berengária, Verónica) und einen Sohn (Fernán).

Putsch von 1970

Am 16. März 1970 putschte das Militär in Colonea. Der einige Monate zuvor demokratisch gewählte Präsident Estavan Rodríguez wurde von Einheiten der Landstreitkräfte im Präsidentenpalast gefangengenommen und unter Hausarrest gestellt. Eine Militärjunta unter der Führung von Juan Luis Santiago regierte Colonea bis August 2006 als Diktatur.

Vorgeschichte

Seit Oktober 1969 wurde Colonea von einer sozialistischen Regierung der Unidad Popular unter Estavan Rodríguez regiert. Über den Winter 1970 wurden die politischen und wirtschaftlichen Spannungen derart gravierend, dass in der Bevölkerung der Ruf nach der Armee immer lauter wurde. Schließlich forderten einflussreiche bürgerliche Kreise die Armee auf, die Ordnung wiederherzustellen. Juan Luis Santiago wurde daraufhin zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, nachdem die Befehlshaber der Teilstreitkräfte unter dem Druck der Bevölkerung zurückgetreten waren. Kaum drei Wochen später führte dieser einen Putsch an, bei dem Rodríguez gefangengenommen wurde.

Santiago wird Vorsitzender der Nationalen Bewegung

Im Morgengrauen des 16. März stürmten Einheiten des Militärs den Palast des Präsidenten in Bellea. Das Militär stürzte die demokratische Regierung Coloneas und nahm Rodríguez gefangen, nachdem er sich stundenlang mit seinen engsten Vertrauten militärisch verteidigt hatte. Eine Militärjunta übernahm die Macht und ernannte Santiago zu ihrem Vorsitzenden. Dies war die Geburtstunde der sogenannten Adler-Legion. Unmittelbar nach dem Putsch gab es die meisten Opfer, sowohl von Folterungen wie von politischen Morden. Opfer waren vor allem Mitglieder und Sympatisanten von Regierung, Linksparteien und Gewerkschaften. Die Festnahmen erfolgten meist in Fabriken, Universitäten und Gebäuden von Regierung, Linksparteien und Gewerkschaften. Oft wurden fast alle Anwesenden massenweise verhaftet. Nach den bürgerkriegsähnlichen, von unglaublicher und massenhafter Gewalt seitens der Militärs geprägten Wochen nach dem Putsch mit Tausenden Toten ging das Regime in den nächsten Jahren dazu über, die politische Opposition auszuschalten.

Internationale Reaktionen

Gegen die während des Putsches vorgefallenen Menschenrechtsverletzungen erhoben sich auf der einen Seite Proteste von vielen Menschen in den übrigen Staaten Anticas, auf der anderen Seite zeigte sich das Ausland merklich erfreut, die sozialistischen Tendenzen Coloneas beendet zu sehen.

Politik

Santiago, als Führer der von ihm selbst gegründeten Militärregierung, übernahm nach dem gelungenen Putsch die Macht. Über das nationale Radio- und Fernsehnetzwerk ächtete er die politischen Parteien, löste das Parlament auf, schränkte die Bürger-, Menschen- und politischen Rechte ein, und veranlasste die Verhaftung politischer Führungskräfte der einstigen Führungsriege. Schon im Oktober 1970 wurde von einer Kommission ein Verfassungsentwurf vorgelegt. Federführend war dabei die bürgerliche Elite, die unmittelbar vor der Absetzung Rodríguez deren Ende gefordert hatte. Dieser Entwurf wurde von der Santiago-Regierung aber nochmals stark abgeändert. 1971 stellte die Regierung Santiago eine neue Verfassung (Orden fundamental) zur Abstimmung, die mit Zwei-Drittel-Mehrheit vom Volk verabschiedet wurde. Juan Luis Santiago konnte nun mit Rückendeckung der Verfassung bis 1989 im Amt bleiben und hatte zugleich erhebliche Kompetenzen zugesprochen bekommen.

Tod

Santiago empfing bereits am 1. August 2006 gegen 15 Uhr nach einem schweren Herzinfarkt die Krankensalbung. Der Gesundheitszustand wurde auch nach einer Bypass-Operation als extrem kritisch eingestuft. Zusätzlich machten dem Diktator seine Zuckerkrankheit und seine schwache Lunge zu schaffen. Am 2. August 2006 erlag er seiner Erkrankung und verstarb in einem Krankenhaus nahe der Stadt Bellea.