Staatsgestüt Lofern
Staatsgestüt Lofern | |
Hauptsitz | Lofern (Thurner Land) |
Rechtsform | Amt für Land- & Forstwirtschaft, Magisterialamt für Inneres |
Behördenleitung | Diane Heiling-Stohr |
Branche | Pferdezucht |
Das Staatsgestüt Lofern ist ein Gestüt im Dorf Lofern der Stadtgemeinde Winterthurn, im Nordwesten der Provinz Thurner Land in Steyern.
Im Bundesgestüt werden ausschließlich Weitracher gezüchtet.
Geschichte
Beim Schloss Lofern, das vormals ein Kloster des Stiftes St. Lorenz war, wurde 1764 ein Gestüt zur Zucht von militärischen Pferden eingerichtet. Ab 1867 wird es dem Steyerischen Landwirtschaftsamt unterstellt. Der Standort wurde gewählt, damit In Kriegszeiten die Ressourcen gut geschützt waren.
Im Jahr 2001 wurde das Staatsgestüt ausgegliedert und wird seither als Unternehmen geführt. Der Eigentümer ist weiterhin die Republik, die Gesellschaft ist dem Amt für Land- & Forstwirtschaft des Magisterialamts für Inneres unterstellt.
Das Gestüt wird zusammen mit dem Schloss Lofern, das unter Denkmalschutz steht, heute auch touristisch vermehrt vermarktet. Man kann die Trainingsstunden mit den Pferden in der Reithalle beobachten, wie man auch die Stallungen zum Teil besuchen kann. Im Schlosshof selbst werden auf Grund der guten Akustik auch kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. Seit 2003 fanden hier vermehrt auch Ausstellungen, Lesungen, Theater- und Kleinkunstabende statt.
Auch ein Kutschenmuseum mit Schaustücken aus der Gründungszeit der Weitracherzucht ist angeschlossen.
Weitracher
Der Weitracher ist das für Steyern typische Gebirgspferd, das heute in erster Linie als robustes Freizeitpferd zum Reiten eingesetzt wird. Offiziell zählt der Weitracher zu den Ponyrassen bzw. Kleinpferderassen. Er gilt als Nationaltier Steyerns und seine Zucht unterliegt strengsten staatlichen Auflagen. Während es anfangs auch Braune und Rappen gab, ist heute nur noch die Fuchsfarbe in Kombination mit dem Gen Flaxen, sogenannte Lichtfüchse vorhanden. Die Fuchsfarbe kommt in allen Variationen von Kohlfuchs bis zum Hellfuchs vor. Die Kohlfuchsfarbe ist jedoch selten. Das Langhaar variiert von Flachsfarben bis weiß. Heute noch dient der Weitracher als Tragtier zur Versorgung von entlegenen Almhütten oder bei verschiedenen Armeen weltweit. Er wird als Rückepferd in steilen oder weichen Waldgebieten eingesetzt und dient als landwirtschaftliches Arbeitpferd auf Höfen, deren Felder zu steil für den wirtschaftlichen Einsatz von Traktoren sind. Dieser Einsatzbereich ist jedoch sehr beschränkt. Bei sachgemäßer Ausbildung und Haltung sind Weitracher wegen ihres Charakters besonders für Anfänger geeignet. Im Freizeitbereich werden Weitracher unter anderem für Distanzritte, Kutsch- und Schlittenfahrten eingesetzt.
Gestüt
Das Staatsgestüt ist weltweit das Einzige, in dem Stuten aller 15 klassischen Stutenfamilien vertreten sind. Es sind Zuchtbücher seit der Gründung der Weitracherzucht, weit vor der Gründung in Lofern vorhanden, die auch heute, neben EDV-Aufzeichnungen, händisch geführt werden.
Zum Gestüt gehören nicht nur die notwendigen Stallungen, sondern auch ausgedehnte Weide- und Almflächen. Alljährlich findet auch für die Pferde ein Almabtrieb der bis zu 25km entfernten Almen zu Fuß mit der traditionellen Pferdesegnung in St. Lorenz statt. Es gehören noch vier Gehöfte in der Umgebung dazu. Auf dem Gut befinden sich sowohl die Zuchtstuten und Fohlen als auch die Zuchthengste.